Bildstrecke

11.10.2023
Wasserstoff – der Energieträger der Zukunft

Herr Peter Forster, Beauftragter des Kommunalen Bildungswerkes Bayern (BKB) Oberpfalz begrüßte die zahlreichen Teilnehmer des BKB Seminars "Wasserstoff – der Energieträger der Zukunft" und dankte dem Vorsitzenden des FW Ortsverbandes Herrn Gerhard Steiner für die exzellente Vorbereitung dieses Seminars in Neustadt an der Waldnaab. Karl Meier, Mitglied in der Arbeitsgruppe, H2-Model Region Nordoberpfalz begrüßte den Referenten aus der H2-Model Region Kulmbach Herrn Rainer Herold und berichtete vom Stand der Planungen zur Wasserstoff Tankstelle in Neustadt. Seiner Meinung nach sollte man bei Stromüberschüssen auch in Neustadt H2 erzeugen und mit der anfallenden Abwärme in einem Nahwärmenetz Wohnungen beheizen. Herr Herold ermutigte die Teilnehmer zu sagen was sie von Wasserstoff erwarten und ihre Fragen zu stellen. Es stellten sich Fragen wie, "Warum sind wir in Deutschland in dieser Technik wieder zu langsam, während andere Länder bereits viel weiter seien" oder "Wie funktionieren die Motoren bei H2-PKWs, H2-Bussen oder H2-LKWs". Herr Ludwig Fritsch aus Neustadt fragte, "warum kann man in Österreich die Stadthalle Murau mit Wasserstoff preiswerter heizen als mit Hackschnitzeln?"

Im darauffolgenden Vortrag mit Bildern und Graphiken sprach Herr Herold zunächst über das Pariser Klimaabkommen, zu dem sich auch die EU verpflichtet hat. Demnach dürfen ab dem Jahr 2050 nur noch die 5 Erneuerbaren Energien aus Solarer Strahlung, Biomasse, Wasser- , Windkraft und aus Meereswellen ohne die Fossilen Erdöl, Erdgas, Kohle verwendet werden. Eines der EU-Ziele auf diesem Weg ist es den Überschuss der Sommerenergien in H2-Langzeitspeichern für den Winter zu konservieren. In seinen weiteren Ausführungen spannte der Referent einen weiten Bogen von der H2-Physik, den technischen Varianten bei H2-Erzeugung mit Elektrolyseuren, der H2-Speicherung als Feststoff (eingelagert an Metallpulver), als Flüssigkeit (eingelagert in Ölen), oder als Gas, (in Stahl­flaschen und anderen Gasspeichern) und den Transport zur H2-Tankstelle. Zum anfallenden Sauerstoff (O2) bei der Elektrolyse sagte er, dass man den Sauerstoff in Klärbecken für Abwasseranlagen verwenden sollte. Denn Sauerstoff hilft bei der Reinigung von Abwässern und reduziert den Strombedarf des Rührwerkes.

In seiner Antwort zur Frage H2-Reichweite sagte der Referent, dass heutige markübliche Fahrzeuge bis zu 600 km mit einer Tankfüllung fahren könnten. Zur Frage ob es Sinn mache H2 in Heizungen zu verbrennen verwies er auf das zuvor genannte Beispiel von Österreich und erklärte die Methoden von H2-Heizungen am Beispiel einer neugebauten Wohnanlage bei Bochum. Hierbei wird der PV-Strom vom Dach dieser Häuser mit vielen Wohnungen zuerst selbst verbraucht und dann wird der Überschussstrom mit einem Elektrolyseur im Keller des Hauses als H2-Energie gespeichert. In der Nacht wird der gespeicherte Wasserstoff über eine Brennstoffzelle wieder zu Strom zurückgewandelt. Die bei der Elektrolyse und bei der Brennstoffzelle anfallende Wärme wird vollständig zur Heizung der Wohnungen verwendet.

Beispiel: Murau Stadthalle – Holzwelt -Murau-

 Pilotanlage „Johann“  H2-Energiezelle

Ziel:

Überschußstrom soll nicht in die Überregionalen Netze sondern soll vor Ort hochtransformiert werden und dann über eine Brennstoffzelle wieder rückverstromt werden.  Die anfallende Wärme heizt die Büros der „Holzwelt Halle“ Murau

Kosten:

PV auf Dach von Stadthalle mit 15KW Peak:                    20.000 Euro

H2 Zelle:                                                                                60.000 Euro

Einbindung in System                                                           5.000 Euro.

Dokumentation-mit Forschungseinrichtung                    25.000 Euro

Projektkosten:                                                                  110.000 Euro

Förderungen                                                                      60.000 Euro

 

System der Energiezelle  „Johann“:

  1. PV Strom wird in das Haus eingespeist und verbraucht
  2. Überschuß -Strom wird in Batterien gespeichert
  3. Weiterer Überschuß Strom ist Strom für den Elektrolyseur  -à  H2   und   O2 H2
  4. H2 wird in Stahlflaschen unter Druck gespeichert  (mit 12  H2-Hochdruckflaschen)
  5. Nachts und im Winter wird die H2-Energie wieder zu Strom umgewandelt.
  6. Abwärme der Brennstoffzelle wird genutzt zur Gebäudeheizung.

Video zur Einweihung der H2-Speicherzelle in Murau, Österreich:

https://www.murautv.at/video/murau-eroeffnung-der-1-wasserstoff-energiezelle/